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vor 34 Stunden in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus: Die Märtyrer - sie lassen sich nicht aus Schwäche töten, auch nicht, um eine Ideologie zu verteidigen, sondern um alle am Geschenk des Heils teilhaben zu lassen, das sie von Jesus Christus erhalten haben. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) Angelus mit Papst Franziskus am Stephanitag. Gestern haben wir das Weihnachtsfest des Herrn gefeiert, und die Liturgie, die uns helfen soll, ihn besser zu empfangen, verlängert die Dauer des Festes bis zum 1. Januar: acht Tage lang, die Tage der Weihnachtsoktav. Am Vormittag hatte Franziskus die zweite Heilige Pforte des Heiligen Jahres 2025 in der römischen Haftanstalt Rebibbia geöffnet.
„Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern und der Vater das Kind und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen und sie in den Tod schicke“ - unmittelbar nach Weihnachten also feierten wir in der Liturgie den heiligen Stephanus, den ersten Märtyrer. Der Bericht über seine Steinigung finde sich in der Apostelgeschichte (vgl. 6,8-12; 7,54-60) und stelle ihn uns vor, wie er im Sterben für seine Mörder bete. Dies stimme nachdenklich. Auch wenn Stephanus auf den ersten Blick hilflos unter der Gewalt zu leiden scheine, fahre er in Wirklichkeit als wahrhaft freier Mensch fort, sogar seine Mörder zu lieben und sein Leben für sie zu opfern, wie Jesus am Kreuz, „damit sie Buße tun und, nachdem ihnen vergeben wurde, das ewige Leben erhalten".
Auf diese Weise erscheine der Diakon Stephanus als Zeuge jenes Gottes, der einen großen Wunsch habe: „Er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4 ) und dass keiner verloren gehe. Er sei Zeuge jenes Vaters, der für jedes seiner Kinder immer nur das Gute wolle, „der niemanden ausschließt, der nicht müde wird, sie zu suchen und sie wieder aufzunehmen, wenn sie sich abgewandt haben und in Reue zu ihm zurückkehren“. Gott vergebe immer. Gott vergebe alles.
Leider gebe es auch heute noch in verschiedenen Teilen der Welt viele Männer und Frauen, die wegen des Evangeliums verfolgt würden, manchmal bis hin zum Tod. „Was wir über Stephanus gesagt haben“, so der Papst, „gilt auch für sie. Sie lassen sich nicht aus Schwäche töten, auch nicht, um eine Ideologie zu verteidigen, sondern um alle an dem Geschenk des Heils teilhaben zu lassen“. Und „sie tun dies vor allem um ihrer Mörder willen, die der Vergebung und Erlösung mehr bedürfen als andere“.
Der selige Christian de Chergé, ein Märtyrer unserer Zeit, habe uns dafür ein schönes Beispiel hinterlassen.
„Fragen wir uns also“, sp der Papst abschließend: „Spüre ich den Wunsch, dass alle Gott erkennen und gerettet werden? Will ich auch das Wohl derer, die mich leiden lassen? Kümmere ich mich um so viele Brüder und Schwestern, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, und bete ich für sie?“. Maria, Königin der Märtyrer, helfe uns, mutige Zeugen des Evangeliums für die Rettung der Welt zu sein.
Foto (c) Vatican Media
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Stefan Fleischer vor 26 Stunden: «… wenn sie … und in Reue zu ihm zurückkehren“.
Herzlichen Dank, Heiliger Vater, für diese Präzisierung. Viel zu viele Christen, selbst kirchliche Amtsträger, reden und/oder benehmen sich heute so, als sei unser ewiges Heil ein Automatismus, eine Bringschuld Gottes. Doch was wäre das für ein Gott, der sich beliebig auf der Nase herum tanzen lässt und schliesslich doch immer sagt: «Schwamm drüber!»? Deshalb wäre es so wichtig, dass wir wieder die Gottesfurcht verkünden, welche nichts anderes ist als die Ehrfurcht vor unserem Herrn, die Furcht seine Liebe zu uns nicht gebührend zu schätzen und zu erwidern, seine ganze Grösse und Herrlichkeit nicht anzuerkennen. «Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit, / die Kenntnis des Heiligen ist Einsicht.» (Spr 9,10)
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