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Bischöfe der katholischen Kirche haben immer weniger Einfluss auf die Menschen!

vor 5 Tagen in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
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Meinungsforscher Hermann Binkert in seinem neuesten Buch: Die Kirchen müssten wieder die existenziellen Fragen in den Mittelpunkt ihres Dienstes stellen


Berlin (kath.net)
"Auch die Bischöfe der katholischen Kirche haben immer weniger Einfluss auf die Menschen." Dies stellt der Meinungsforscher Hermann Binkert in seinem neuesten Buch "Wie Deutschland tickt" fest. Laut Binkert verändern sich die traditionelle politische Bindungen immer stärker. "Ende März 2025 sagten uns 21 Prozent der Katholiken, dass sie, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, die AfD wählen wollen. Das sind noch einmal 3 Prozent mehr als bei der tatsächlichen Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Vor wenigen Jahren waren die Zustimmungswerte der Katholiken für die AfD noch einstellig.", schreibt der Meinungsforscher. Bei einer Wahlentscheidung hören immer weniger Kirchenbesucher  ihre Kirchenführer. Möglicherweise erreichen sie laut Binkert mit ihren politischen Plädoyers sogar genau das Gegenteil dessen, was sie beabsichtigen. "Viele Gläubige denken im Blick auf politisierende Pfarrer: Schuster, bleib bei deinem Leisten." Binkert ist Gründer und Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts "Insa Consulere".


Laut Binkert habe zuletzt eine neue Welle von Atheismus Westeuropa überschwemmt. Es gibt einen Kulturkampf – auch um den Glauben an Gott. Die Kirchen müssten wieder die existenziellen Fragen in den Mittelpunkt ihres Dienstes stellen. "Sie sind auch diejenigen, die am glaubwürdigsten versuchen könnten, Antworten auf diese Fragen zu finden. Statt sich fast überwiegend mit vorletzten politischen Fragen zu beschäftigen, sollten sich die Kirchen wieder mehr um die letzten Fragen des Menschenseins, die existenziellen Sinnfragen, kümmern.", schreibt Binkert.

kath.net-Buchtipp:
Hermann Binkert: Wie Deutschland tickt.
Ein Meinungsforscher packt aus
Taschenbuch, 256 Seiten
2025 Fontis Media
ISBN: 978-3-03848-288-8
Preis Österreich: 25,70 Euro
Preis Deutschland: 24,90 Euro


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Lesermeinungen

Wirt1929 vor 4 Tagen: @Triceratops

Ihre Beschreibung trifft wohl auf sehr viele zu. Entscheidend ist aber nicht so sehr die persönliche Begegnung, sondern erreicht mich mein Bischof im Innersten. Die medialen Möglichkeiten geben uns mehr Möglichkeiten der Information, als früher der meist seltene Besuch der fernen Kathedralkirche zur Mitfeier einer Messe mit dem Bischof und das jährlich in der Pfarrgemeinde verlesene Hirtenwort. Übrigens: Diözesane Kirchenzeitungen waren damals noch kein Sprachrohr politisch einseitiger Meinungsbildung. Nicht Personen mit niederschwelligem Intellekt wählen die AFD, sondern diejenigen sich mit Parteiprogrammen auseinandersetzenden. Die dem Mainstream zugewandte Kirchenobrigkeit wird es wohl schwer haben, mit ähnlichen Paderborner Veranstaltungen einen guten meinungsbildendenden Beitrag zu leisten und katholische Wähler umzustimmen.

Triceratops vor 5 Tagen: Ja, klar

Man hat - zumindest in Europa - auch keinen Kontakt zu Bischöfen. Kommt einmal einer in die Gemeinde, dann ist er umringt von Pfarrern, Kaplänen, Bürgermeistern, Gemeinderäten, eventuellen Promis, falls es dort welche gibt etc., und das "normale" Volk steht abseits. Ich bin jetzt über 70 und habe noch nie mit einem Bischof gesprochen. Das letzte Mal Aug in Aug gegenübergestanden bin ich einem vor ca. 60 Jahren bei der Firmung.
Chiclayo ist eben nicht überall und schon gar nicht in Europa.

kleingläubiger vor 5 Tagen:

Statt mit Mission und Verkündigung beschäftigen sich unsere Kirchensteuerverwalter lieber mit vielfältigen Verwaltungsaufgaben zur Stärkung von stark machender Vielfalt, oder so ähnlich.

www.kath-kirche-stuttgart.de/kirche-in-stuttgart/next-steps

girsberg74 vor 5 Tagen: Wozu ist diese "Meinung" gut ?

Oder: Wer kann damit etwas anfangen ?

Mensch#17 vor 5 Tagen: Wen wundert das noch? Es ist schon lange offensichtlich, dass man den Kontakt zu den normalen Mensch

Normale Menschen (Arbeiter, Angestellte, Arbeitssuchende, Rentner, ..) sind nicht mit intellektuellen Winkelzügen oder sich rückversichernder, relativierender Rede zu erreichen. Beispiele: Königsteiner Erklärung, "Theater" der dt. Bischöfe um den Beratungsschein; Zurechtbiegen und verbale Uminterpretation der römischen (Papst/Kardinäle) Weisungen zum sog. dt. "synodalen Weg" und dem entsprechenden "Ausschuß", um nur einige zu benennen. Aber auch die Drehungen und Windungen des jüngsten Skandals im Dom zu Paderborn zeugen auf, um was es geht.
Hätte man in Paderborn einfach gesagt, dass das falsch war und man klare Konsequenzen zieht, wäre schon einiges gewonnen gewesen, aber die "Blöße" will sich der Paderborner Erzbischof, der ja einfach sitzen geblieben war und vermutlich auch noch (höflich) Beifall geklatscht hat, nicht geben, denn dann müßte er zugeben, dass auch er der Umkehr bedarf. - Change verpasst!

Und: Was hat man eigentlich zu sagen?

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